Was ist Bastard?

ist eine bei Arkzin gastierende, unregelmaesig erscheinende Beilage fuer publizistische Theorie-, Literatur-, Kunst und Kulturkritik. Die erste Nummer von Bastard ist Ende Dezember 1994 als Weihnachtsgeschenk an die Mutter-Nation herausgekommen. Die letzte Nummer von Bastard koennte die naechste und jede naechste sein. Bastard existiert, solange es moeglich ist, ein Bastardendasein zu fuehren. Der Bastard - oder die selbsterlaubte Verbindung elternloser Kinder philosophischer Theorien und Kulturkritiken mit der Idee des noch- nicht-obsoleten kritischen Denkens - ist selbst ein Moment, aus dem Wahrheit und Erkenntnis ueber sich selbst entstehen koennte. Es ist somit auch ein Moment der Historie seiner politischen, sozialen und kulturellen Umwelt. Der Bastard kommt aus dem Begriff der Rassenunreinheit und fungiert als Kontrapunkt zur kultischen Familie (Rasse, Klasse, Nation), die Riten vor dem Hausaltar ausfuehrt. Der Bastard steht nun fuer den Idealismus eines oeffentlichen Gebrauchs der Vernunft und auch des Realismus, dass man die Natur nicht aufhalten kann, und bewusst mit den Konsequenzen seiner rasselosen Gattung leben muss. Der Bastard ist fortan nicht mehr auserwaehlt und nicht mehr hoch-rassig vorbelastet, sondern muss sich genau wie jeder andere erst beweisen und jeden anderen zwingen, dies zu tun. Nun schickt sich der Kulturbastard an, sich zu verwirklichen, und hat es schwer mit der Frage nach Authentizitaeten. Er muss immer seine paradoxe Mixtur von Aufklaerung und Modernitaetskritik vertreten. Seine eigentliche Arbeit - die Kultur-, Theorie-, Kunst- und Literaturkritik - bleibt auf die Analyse einzelner intellektueller Ereignisse und auf ihre ideologie-theoretische Dekonstruktion fixiert.


Go 2 English version of the same text


Made by

Bastard

Zagreb

Agentur BILWET

Amsterdam

and

Frank Hartmann

Wien

1995


Bastard main